Optimale Versorgung von älteren Patient:innen: erfolgreiche Zertifizierung als AltersTraumaZentrum

26. August 2024

Die AGAPLESION DIAKONIE KLINIKEN KASSEL gGmbH wurde erfolgreich als AltersTraumaZentrum DGU® zertifiziert. Vorausgegangen war eine intensive Zeit der Vorbereitung durch das Zentrum Unfallchirurgie, Orthopädie und Alterstraumatologie sowie das Zentrum für Geriatrie.

In Deutschland gibt es knapp über 100 zertifizierte AltersTraumaZentren. Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) hat eindeutige qualitätsorientierende Kriterien festgelegt, um die Sicherheit und Qualität der Versorgung von älteren Patient:innen zu erhöhen. Dabei steht die Förderung unfallchirurgischer und geriatrischer Interdisziplinarität im Vordergrund.

Aufgrund des demografischen Wandels und der steigenden Lebenserwartung nimmt die Zahl der alterstraumatologischen Verletzungen immer weiter zu. Schon heute ist der Anteil an Altersfrakturen in den unfallchirurgischen Abteilungen überproportional hoch. Ziel unseres interdisziplinären alterstraumatologischen Zentrums ist die optimale Versorgung von Sturzverletzungen bei älteren Patient:innen. Dabei kommt es wegen des Knochenverlustes (Osteoporose) vermehrt zu Knochenbrüchen der Wirbelsäule und des Oberschenkels.

Während dies vor 20 Jahren noch eine mehrwöchige Behandlung im Krankenbett bedeutete, kann heute durch schonende Operationstechniken in der Regel am ersten Tag nach der OP aufgestanden und voll belastet werden. Neben einer intensiven krankengymnastischen Behandlung haben vor allem Sturzprophylaxe und Sturzursachenbekämpfung eine hohe Bedeutung. Daher erfolgt die Behandlung in unserer Klinik gemeinsam mit der Abteilung Geriatrie. Mit dem Sozialdienst und dem Entlassmanagement sorgen wir selbstverständlich  ggf. auch für eine Rehabilitation und häusliche Weiterversorgung. 

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Im alterstraumatologischen Zentrum werden ältere Patient:innen mit Frakturen nicht nur unfallchirurgisch versorgt. Sie erhalten zugleich auch eine Behandlung, die speziell auf ihr Lebensalter und ihre Vorerkrankungen zugeschnitten ist. Ältere Patient:innen (ab 70 Jahre) weisen meist mehrere Begleiterkrankungen auf, die oft durch „Gebrechlichkeit" erst zu der Verletzung geführt haben. Die Begleiterkrankungen müssen adäquat mitbehandelt werden, da sonst ein für den:die Patient:in ungünstiger Heilungsverlauf droht.

  • Der osteoporotische Knochen älterer Patient:innen ist durch herkömmliche Implantatmaterialien oft nicht ausreichend zu stabilisieren und bedarf spezieller Operationsverfahren.
  • Durch den veränderten Stoffwechsel im Alter, bei Mangelernährung und Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus ist das Risiko für Wundheilungsstörungen hoch. Minimalinvasive OP-Techniken und konsequentes Wundmanagement sind daher von besonderer Bedeutung.
  • Die meist bereits vor dem Unfall eingeschränkte Mobilität des:der betagten Patient:in und das in der Regel bestehende Unvermögen, ein Bein zu entlasten, stellen hohe Anforderungen an die erforderliche Frührehabilitation.

In unserem Krankenhaus haben wir für diese Herausforderungen ein eigenes Zentrum gegründet, in dem die Geriatrische Klinik und die Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Alterstraumatologie ihre jeweiligen Kompetenzen einbringen und somit eine den Patient:innen angemessene Gesamtbehandlung ermöglichen.

Ärzte der beiden Fachdisziplinen sowie ein interdisziplinäres Therapeutenteam arbeiten Hand in Hand unter einem Dach zusammen. Kernstück der Zusammenarbeit bilden die gemeinsamen Visiten von Geriatern und Unfallchirurgen.

Gleich bei der Aufnahme der Patient:innen ins Krankenhaus stimmen sich die Ärzte über die weiteren Behandlungsschritte ab. Während die Unfallchirurgen den Blick auf die Versorgung von Brüchen - etwa an Armen, Beinen, Wirbelsäule oder Becken - richten, nehmen die Altersmediziner parallel dazu mögliche Begleiterkrankungen wie Herzrhythmusstörungen, Diabetes oder Demenz in den Fokus. Außerdem gehen sie gemeinsam den Ursachen des Sturzes auf den Grund und setzen alles daran, weitere Unfälle zu vermeiden.

Pflegebedürftigkeit vermeiden

Wenn die Ursachen eines Sturzes bekannt sind, kann das Risiko eines erneuten Sturzes verringert werden. Das ist umso wichtiger, da ein Sturz einen großen Einschnitt in den Lebensalltag älterer Menschen bedeuten kann. Um die Selbstständigkeit der Patient:innen zu erhalten und eine Pflegebedürftigkeit zu vermeiden, ist es auch wichtig, eventuelle Folgen wie Verwirrtheitszustände oder Muskelabbau frühzeitig zu erkennen und diesen entgegenzuwirken. Um die Patient:innen schnellstmöglich wieder zu mobilisieren, sind Physio- und Ergotherapieeinheiten fester Bestandteil der Behandlung im alterstraumatologischen Zentrum. Diese enge Zusammenarbeit im interdisziplinären Team ermöglicht die optimale Betreuung älterer Patienten nach Stürzen.

 

Mit der BG Zulassung der gesetzlichen Unfallversicherung, der Zertifizierung als Lokales Traumazentrum und der nun vorhandenen Zertifizierung als AltersTraumaZentrum hat unsere Klinik in den letzten fünf Jahren seit der Gründung im Jahr 2019 zusammen mit der Klinik für Geriatrie wesentlich zur Verbesserung der Versorgung von besonders verletzten älteren Patient:innen in Kassel beigetragen. Die Zertifizierung als Alterstraumazentrum ist ein positives Signal für die ältere Bevölkerung in Kassel und Umgebung, dass sie im Falle eines Unfalles in den AGAPLESION DIAKONIE KLINIKEN KASSEL in einem AltersTraumaZentrum mit hoher Versorgungsqualität behandelt wird.

 

Die AGAPLESION DIAKONIE KLINIKEN KASSEL gGmbH
Mit ihren zwölf Fachbereichen, mehreren Kompetenzzentren und rund 315 Betten verbinden die AGAPLESION DIAKONIE KLINIKEN KASSEL modernste Medizin und Pflege mit ganzheitlicher menschlicher Zuwendung. Das traditionsreiche Haus blickt auf eine fast 150-jährige Geschichte zurück: 1883 wird das Diakonissen-Krankenhaus des Kurhessischen Diakonissenhauses in der Goethestraße 85 eröffnet. Das Diako - wie man es liebevoll in Kassel nennt - wird 1944 so zerbombt, dass die Krankenversorgung ausgelagert werden muss und erst zehn Jahre später seinen Betrieb in der Goethestraße wieder aufnimmt.
2007 und 2009 wurde das Krankenhaus um zwei Bauabschnitte erweitert und seitdem kontinuierlich modernisiert. Der Zusammenschluss des Diakonissen-Krankenhauses, des Burgfeld-Krankenhauses und der Klinik Dr. Koch bildet eine starke und moderne Einrichtung im Vorderen Westen Kassels. 
Seit 2013 gehört das Krankenhaus, in dem die über 650 Mitarbeiter:innen jährlich fast 30.000 Patient:innen stationär und ambulant versorgen, zum diakonischen Verbund der AGAPLESION gAG. 

 

Die AGAPLESION gAG
Die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft wurde 2002 in Frankfurt am Main von christlichen Unternehmen gegründet, um vorwiegend christliche Gesundheitseinrichtungen in einer anspruchsvollen Wirtschafts- und Wettbewerbssituation zu stärken.

Zu AGAPLESION gehören bundesweit mehr als 100 Einrichtungen, darunter 20 Krankenhausstandorte mit 6.033 Betten, 40 Wohn- und Pflegeeinrichtungen mit 3.673 Pflegeplätzen, sieben Hospize, 29 Medizinische Versorgungszentren, sieben Ambulante Pflegedienste und eine Fortbildungsakademie. Darüber hinaus bildet AGAPLESION an 14 Standorten im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege aus. 22.000 Mitarbeiter:innen sorgen für ganzheitliche Medizin und Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards. Pro Jahr werden rund eine Million Patientinnen und Patienten versorgt. Die Umsatzerlöse aller Einrichtungen inklusive der Beteiligungen betragen 1,8 Milliarden Euro.

Die alleinigen Aktionäre der AGAPLESION gAG sind verschiedene traditionsreiche Diakoniewerke und Kirchen. Auch durch diese Aktionäre ist die AGAPLESION gAG fest in der Diakonie verwurzelt und setzt das Wohl ihrer Patientinnen und Patienten, Bewohner:innen sowie Mitarbeiter:innen als Maßstab für ihr Handeln.

 

Pressekontakt
AGAPLESION DIAKONIE KLINIKEN KASSEL gGmbH
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